Sonntag, 20. September 2015

Damals...

Nächstes Wochenende ist wieder einmal der Berlin-Marathon. Und woran erkennt man einen alten Mann? Am Schwelgen in Erinnerungen.


Donnerstag, 15. August 2013

Unerreicht Gebliebenes

Rückblick ist hier Teil des Programms, was sich auch in der Adresse des Blogs widerspiegelt. Daher folgt hier nun in Zusammenfassung eines gestrigen Kabinengespräches eine Liste läuferischer Ziele, die ich einmal hatte und die ich nicht erreicht habe.
  • 5000m unter 16. Ich habe es wirklich versucht, bin aber nicht einmal in die Nähe gekommen. Eher wundere ich mich, wo die 16:09 herkam, die ich 2001 noch vor den ernsthaften Versuchen bei einem völlig unbedeutenden Bahnlauf herausgehauen habe.
  • 10.000m unter 33. Ich dachte wirklich einmal, ich könnte langfristig dahin kommen. Und erst einmal doch bestimmt unter 33:20, das sind doch nur 80er-Runden! Ok, verfehlt, aber als Beginn unter 33:30? Nichts da, ein einziges Mal bin mehr als ein paar Sekunden unter 34 geblieben, und auch die Zahl der Läufe unter 35 ist klein geblieben.
  • 25km unter 1:30. Zweimal nahe dran, das muss doch gehen! Dann meine Überzeugung, das wäre ein Ziel, das ich auch noch angehen könnte, wenn ich etwas älter wäre, daher könnte ich mich zunächst auf die kürzeren Distanzen konzentrieren. (Für die, die mich nicht so gut kennen: Ich habe ohnehin erst mit 28 Jahren mit dem Laufen begonnen.) Dieser jugendliche Optimismus!
Aber immerhin, und das auch für die, die behaupten, ich wäre stets unzufrieden:  Den Marathon unter 2:40 habe ich hinbekommen.

Samstag, 1. Juni 2013

Auf geht's!

Unfit, zwei Nächte weniger geschlafen als optimal, aber was soll's: Das Stadion wartet. Ich hoffe, so gegen 15:00 dort einzulaufen. 

Update: Ich war gegen 15:00 am Stadion, aber mit der U-Bahn, die hier T-Bahn heißt. Die Vorbereitung hat nicht genügt, meine Oberschenkel sind mit dem welligen Kurs nicht klargekommen. 

Mittwoch, 22. Mai 2013

Ein Zehner zwischendrin

In zehn Tagen ist der Marathon. Die letzte Trainingswoche war nicht ganz so wie ich sie mir vorgestellt hatte, aber durch den Pfingstmontag konnte ich sie um einen Tag verlängern, und mit dem war sie dann doch ok: Die üblichen 11km mit dem FU Mathe Team am Dienstag, 15km TDL am Mittwoch (4:08/km laut Uhr), 15km TWL am Samstag (insgesamt etwas schneller als am Mittwoch), Sonntag 16km DL, Montag 35km DL. Zusammen 104km in fünf Einheiten, nicht toll für die Phase der Marathonvorbereitung, aber immerhin.

Heute war nun der siebente Meister aller Klassen, ich war wieder für Datenverarbeitung zuständig (keine so schwere Aufgabe bei 25 StarterInnen), und da wir zwei Läufe über 10.000m machen, bot es sich an, den zweiten zu nutzen, um noch einmal „schnell“ zu laufen. Ich hatte eigentlich vorgehabt, zumindest zwanzig 90er-Runden zu laufen und dann zu sehen, aber es fiel dann doch zu schwer. Die Frage, wie sehr ich das nun auf Wind und nasse Bahn (ich war vernünftig genug, trotzdem die Spikes im Schrank zu lassen) schieben kann, lassen wir mal im Raume stehen. Ich habe mich dann aber doch noch halbwegs zusammenreißen können und bin noch auf 38:09 gekommen. Wäre auch schlimmer gegangen. Und das Besondere an unserer Veranstaltung ist, dass ich bei ihr offiziell bestätigt bekomme, dass das so gut wie eine Zeit unter 35 für einen jungen Mann ist.

Jetzt nur trotz des Wetters nicht krank werden. Für Stockholm habe ich immer noch vor, auf den flachen Abschnitten mit 4:10 anzugehen und dann zu hoffen, dass trotz der mittelmäßigen Trainingsdecke kein großer Einbruch kommt und ich in der Gegend von 3:00 lande. Ich überlege schon, ob ich mich vor dem Start schon einmal mit dem Drei-Stunden-Zugläufer bekannt machen sollte.

Donnerstag, 16. Mai 2013

Offener Brief an die Berlin läuft! GmbH zu den BIG 25 Berlin


Sehr geehrte Damen und Herren von Berlin läuft!

Ich schreibe Ihnen, um mich für die wieder gut organisierten BIG 25 Berlin zu bedanken, an denen ich vor zwei Wochen teilgenommen habe, aber auch um Kritik an dem seit letzten Jahr integrierten Halbmarathon zu üben, der meiner Meinung nach das eigentliche Rennen zu stark verwässert.

Ich laufe seit 1998, meine erste Teilnahme an den 25km von Berlin war 1999. Es ist einer meiner Lieblingsläufe, und so war ich seit dem fast jedes Jahr dabei. Im letzten Jahr konnte ich trotz Anmeldung leider wegen einer leichten Erkrankung nicht teilnehmen, aber vorletzten Sonntag habe ich das Dutzend voll gemacht.

Ich verbinde viele gute Erinnerungen mit dem Lauf. Zweimal bin ich 1:30:xx gelaufen, die 90-Minuten-Grenze zu knacken ist mir aber leider nie geglückt. Jedenfalls weiß ich aus den Jahren, in denen ich mit guten, aber eben doch nicht besonderen, Leistungen sehr gut platziert war, dass der Lauf leider nicht so gut besetzt ist, wie man es sich für einen Lauf mit einer so attraktiven Strecke, hervorragenden Bedingungen (bis auf ein Zuviel an Sonne in einigen Jahren, das aber auch reizvoll sein kann) und langer Tradition wünschen würde. Daher weiß ich es sehr zu schätzen, dass Sie diesen Lauf nun seit einigen Jahren organisieren und damit vielleicht sogar gerettet haben, und ich habe Verständnis dafür, dass Sie experimentieren, um die Akzeptanz des Laufs zu erhöhen und mehr Läufer zu erreichen.

Ich bin also gar kein Purist. Nun, zumindest kein großer. Der nun integrierte 10km-Lauf käme für mich zwar nicht in Frage, aber die zusätzlichen Läufer stören nicht beim Start und bis auf ein paar Verstreute, die beim Einlauf der 25km-Eliteläufer noch auf der Strecke sind, begegnen sie nach dem Abbiegen von der 25km-Strecke den 25km-Läufern nicht mehr. Wenn Sie helfen, die Veranstaltung am Leben zu erhalten, dann bin ich voll und ganz dafür. Die Staffel würde ich, wenn ich den Lauf nicht kennen würde, sicher mit Skepsis betrachten, aber die Zahl der Staffelläufer ist so, dass auch sie nicht stören, und in der Tat fand ich es auf den letzten 5km manchmal hilfreich, zusätzliche Läufer und in Läuferinnen in meinem Tempo um mich herum zu haben.

Ebenso war ich bezüglich der Halbmarathonläufer skeptisch, wollte aber am Sonntag bei meinem ersten Start seit der Integration des Halbmarathons offen ihr gegenüber sein und schauen, wie sie sich tatsächlich auf den Lauf auswirkt. Leider war es so unangenehm wie ich befürchtet hatte.

Das zuerst in Zahlen: Von den 2843 25km-Läufern, die ins Ziel gekommen sind, war ich 45. (in 1:41). Eine Überschlagsrechnung ergibt, dass ich dabei auf der zweiten Hälfte ungefähr 300 der 682 Halbmarathonläufer überholt haben muss. Obwohl also der 25km-Lauf auch von der Teilnehmerzahl her immer noch ganz klar der Hauptlauf ist, habe ich mich auf der zweiten Hälfte als 25km-Läufer als Fremdkörper im Feld gefühlt. Dabei waren die Halbmarathonläufer, auf die ich als erstes gestoßen bin, natürlich langsame und teils ungeübte Läufer, und vor allem derer viele. Es war zwar genug Platz, um an ihnen vorbei zu kommen, aber dabei musste ich doch Schlenker in Kauf nehmen, und wenn ich stattdessen mal eine kleine Lücke genutzt habe, waren die überholten Läufer, von denen viele einfach keine Vorstellung davon haben, wie es ist, zu versuchen, ein schnelles Rennen zu laufen, erschrocken und ohne Verständnis. Auch an den Wasserstellen war es voll, und einen Becher zu greifen wurde nicht nur dadurch erschwert, dass die anderen Läufer langsamer waren, einige von ihnen sind sogar plötzlich stehen geblieben. Das ist ein Problem, das einem nicht mehr begegnen sollte, wenn man etwas weiter vorne im Feld läuft.

Zu diesen praktischen Problemen kommt, dass ich meine eigentlichen Gegner in der Menge nur noch schwer ausmachen konnte. Das Gefühl, einen Wettkampf zu laufen, ist geschwunden. Auch der Zieleinlauf wird gefühlsmäßig entwertet, wenn man inmitten langsamerer Läufer einläuft.

Ich bin sehr enttäuscht, dass einer meiner Lieblingsläufe so an Charakter verloren hat. Ich verstehe, dass Sie wirtschaftlich denken müssen, frage mich aber, ob der Halbmarathon mittelfristig wirklich lohnend ist. Ich weiß nicht, wie viele der Halbmarathonläufer, bei den 25km starten würden, gäbe es den Halbmarathon nicht. Sie haben sicher versucht, Zahlen dazu zu erheben. Ich weiß aber, dass ich in der jetzigen Form eher nicht mehr an dem Lauf teilnehmen werde. Und das schreibe ich schweren Herzens, denn ich fand den Lauf eigentlich immer viel attraktiver als beispielsweise den Berliner Halbmarathon. Halten Sie es denn wirklich nicht für realistisch, selbstbewusst für die Vermarktung zu nutzen, dass dies eben kein Halbmarathon ist?

Mit sportlichen Grüßen

Carsten Schultz
(Pro Sport Berlin 24)

Donnerstag, 9. Mai 2013

Schuhgewicht

Es ist wieder einmal an der Zeit, Schuhe zu wiegen! Eine Warnung vorweg: Wer hier einen Versuch, irgendeine These zu belegen, oder etwas Hilfreiches erwartet, wird enttäuscht werden.

Wieder einmal Schuhe wiegen? Ja, ich muss eine gewisse Obsession mit dem Gewicht von Schuhen gestehen. Allerdings eine, die ich größtenteils überwunden habe. Zu haben glaube. Hoffe.

Daran erinnert hat mich ein Thread anderswo zu „Barfußschuhen“. Es kann heilsam sein, eigenen Glauben wiederzufinden, wo man sich selbst nicht sehen möchte. Mein Interesse an leichten Laufschuhen kam aber immer aus der Hoffnung, dass sie mich schneller machen, nicht aus einem Hang zum Ursprünglichen. Und ich habe von Wettkampfschuhen keine Wunder erwartet, sondern nur etwas bessere Zeiten so lange ich muskulär in der Lage bin, die Wettkampfdistanz technisch sauber in ihnen zu laufen. Jedenfalls stimme ich D-Bus zu. Doch nun an die Waage!

Ich habe einen Griff in den Schuhschrank und zur Kamera getan und kann folgendes präsentieren.

Wir beginnen zur Referenz mit meinem momentanen Defaulttrainingsschuh.
Ein Schuh.
D-Bus erwähnte den Mayfly. In der Tat habe ich davon auch noch einen im Schrank. Ich glaube, ich bin damit einen 10km-Wettkampf gelaufen. Damit sich ein weiterer Zehner in ihm lohnt bräuchte ich wohl eine Saison ernsthaften Tempotrainings und einen Gewichtsverlust von drei bis vier Kilogramm. Beides wäre ohnehin eine gute Idee.
Eine Eintagsfliege, die noch für neun Zehner gut sein sollte.
Hier hingegen kommt ein Schuh, mit dem ich etliche Bestzeiten, auch im Marathon, gelaufen bin. Ich weine ihm immer noch hinterher, aber wenn ich ehrlich bin, meine ich dabei nicht so sehr den Schuh als vielmehr meine Form.
Eine alte Liebe.
Hier nun mein aktueller Schuh fürs Schnelle.
Ist er zu leicht, bist Du zu schwach.
Die 25km am Sonntag haben mich aber überzeugt (ja, einige haben mir das vorher gesagt), dass ich den Schuh momentan nicht beim Marathon tragen sollte. Stattdessen plane ich gerade mit dem folgenden. Bei einem langsamen Lauf mit noch schweren Beinen hat er sich als deutlich gefälliger als erwartet erwiesen. Nun werde ich noch sehen müssen, wie er sich bei dem schnellen Tempo, für das er gedacht ist, erweist.
Die neue Hoffnung.

Was haben wir noch? Einen Schuh, der sich minimal nennt und im Wald überraschend angenehm ist. Ein Schuh für die Insel?
Laut Hersteller ein Minimaltrailschuh.
Und natürlich: Dornen!
Für den Leichtathleten im Läufer.

Sonntag, 5. Mai 2013

25km von Berlin am 5. Mai 2013

Dann komme ich mal meiner mir selbst hier neu aufgebürdeten Chronistenpflicht nach und berichte von den 25km von Berlin. Aus Gründen, die nichts mit dem Laufen zu tun hatten, habe ich es in der Nacht davor nicht geschafft, einzuschlafen. Keine gute Voraussetzung für einen Wettkampf, aber ich war ja mit P verabredet. Vor dem Start haben wir noch unseren ehemaligen Trainingskollegen J getroffen, der im Moment, wie auch P, kaum trainiert und so auch ein Vierertempo anstrebte.
Wir sind also sehr kontrolliert mit 4/km angegangen, und ich kann sagen, dass das Tempo sich gut angefühlt hat. Die ersten 15km sind wir in 59:54 gelaufen. J hatte sich irgendwann zurückfallen lassen, uns dann aber wieder überholt. P konnte das Tempo nicht mehr ganz halten, und ich habe noch einmal zu J aufgeschlossen. Kilometer 20 sind wir immerhin noch in 1:20:16 durch, aber an der dann folgenden leichten Steigung konnte ich nichts mehr zusetzen, es hat auch nicht geholfen, dass es warm war, und musste J ziehen lassen. Für mich endete das Rennen nach 1:41:31 auf Platz 45.

Kurz vor dem Olympiastadion. Bild: Uwe Gerber
Der seit letztem Jahr integrierte Halbmarathon war so nervig wie erwartet. Es waren 2841 25km-Läufer und 681 Halbmarathonläufer im Ziel. Von letzteren muss ich so um die 300 überholt haben, nachdem sie nach einer Abkürzung auf dem dreizehnten Kilometer wieder auf unsere Strecke eingebogen sind. Danach fühlte man sich als 25km-Läufer wie Beiwerk, auch an den Verpflegungspunkten wurde es schwieriger. Es ist schade, dass der Veranstalter anscheinend sein eigenes Rennen nicht mehr ernst nimmt.
Wenn ich mir nur die ersten 20 Kilometer anschaue, war es eigentlich kein schlechter Test. Als Wettkampf hätte natürlich mehr gehen müssen. Noch vier Wochen, dann weiß ich mehr.